So werden zum Beispiel Analyse und Abhörtechniken in einigen Kunstwerken visuell erfahrbar gemacht.
Eine Arbeit, die sich ebenfalls mit diesem Thema auseinandersetzt, ist die "Schüchterne Kamera" von Gregor Kuschmirz.
Das besondere an dieser Kamera ist die Tatsache, dass sie derartig programmiert ist, dass sie jedes Mal die Blickrichtung ändert, wenn sie eine Person erblickt.
Die Kamera fügt sich unauffällig in den Musealen Raum ein und unterstreicht somit ihre Scheu.
Da es hier allerdings um die Denkmalthematik gehen soll, stelle ich ich mir an dieser Stelle die Frage, ob dieses Kunstwerk möglicherweise auch als Denkmal wahrgenommen werden kann.
Die beste Voraussetzung ist hier schonmal die Tatsache, dass die Arbeit einen konkreten Hintergrund hat.
Obwohl die Interpretation nicht direkt vorgegeben ist, kann man die Ausführung im Kontext der Zeit sehen und somit als Bezug zum "gläsernen Bürger", welcher immer mehr Opfer der Überwachungsstaaten wird.
Ihren Höhepunkt erreichte diese Thematik kurz vor dem EMAF mit neuen Enthüllungen zur Spionageaffäre der CIA.
Betrachtet man die Kamera, die ohnehin schon ein Symbol der Überwachung ist, kann sie sich hier ganz speziell auf diese Enthüllungen und das Ereignis der Spionage bei Verbündeten beziehen.
Somit könnte sie als Denkmal, zum Beispiel für den entstandenen Vertrauensbruch, stehen.
Bis jetzt ist aber der Fakt, dass sich die von Kuschmirz entworfene Kamera immer vom Betrachter wegdreht dabei ignoriert worden.
Sie tut dabei das Gegenteil davon, was eigentlich passiert ist. Denn es wurden ja Daten gesammelt, nicht ignoriert.
Diese Tatsache ermöglicht die Interpretation als "Gegendenkmal", das durch die Umkehrung der Ereignisse einen moralischen Fingerzeig gibt, also möglicherweise auch als Mahnmal funktionieren kann.
Also als Mahnmal gegen eine Massenerhebung von Persönlichen Daten und die gezielte Spionage gegen eigentlich Verbündete, der sich inzwischen nicht nur die USA sondern auch europäische Länder wie Deutschland und England.
